Kann man Kinder vor Drogen schützen?

 

 

 

Kann man Kinder vor Drogen schützen?

 

Es gibt zwar keinen garantierten Schutz vor Drogenmissbrauch, aber schon früh kann man Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Für Kinder sind Liebe und Zuwendung lebensnotwendig. Bleiben diese Bedürfnisse unbefriedigt, ist das Kind schnell versucht, sie sich ersatzweise zu beschaffen. Kleinkinder bis vier Jahre brauchen vor allem Liebe, Zuwendung und Sicherheit in der Familie, um das nötige Vertrauen in ihre Umwelt zu entwickeln. Aber auch klare Strukturen und Grenzen im alltäglichen Leben sind wichtig. Konsequenz und Liebe bilden die Basis. Bei Vorschulkindern steht der Aufbau des Selbstbewusstseins im Vordergrund. Eigenständiges Lösen alltäglicher Probleme fördert ihre

Selbstsicherheit, die Übernahme kleiner Aufgaben ihr Verantwortungsbewusstsein. Im Hinblick auf

Suchtmittel sollten Eltern ihr eigenes Verhalten überprüfen, da die Vorbildwirkung groß ist. In der

Grundschulzeit muss das Kind Vertrauen zu seinen Eltern haben, sollte spüren, dass man es in der Schule und vor allem im Elternhaus mit Problemen nicht allein lässt. Auch Freundschaften unter Kindern sind wichtig, damit das Kind seine eigenen Stärken kennen lernt, aber auch mit seinen Schwächen umgehen kann. Die Pubertät ist eine besonders schwierige Phase. Die Kinder/Jugendlichen wollen gleichberechtigt anerkannt werden, dürfen sich aber mit ihren teilweise immensen persönlichen Problemen nicht verlassen fühlen. Das Elternhaus als Gesprächsforum, aber auch als Ort der Sicherheit und Geborgenheit trotz aller subjektiven Schwierigkeiten sollte bereits etabliert sein und die Familie als Zufluchtsort eine wichtige Stellung einnehmen. Die Jugendlichen müssen das nötige Selbstbewusstsein entwickelt haben, beziehungsweise entwickeln, um im entscheidenden Augenblick - auch bei

Gruppenzwang - Nein zu den Drogen zu sagen. Im Alter von 10-12 Jahren sollten Kinder das Wichtigste über Alkohol, Medikamente und Drogen sowie die Folgen von Missbrauch wissen.

 

Was ist problematisch?

 

Misserfolg und Konflikte dürfen das Selbstwertgefühl eines Kindes nicht grundsätzlich erschüttern. Dies kann schon früh geübt werden, vor allem dadurch, dass nicht nur Leistung zählt, sondern das Kind sich so wie es ist, angenommen fühlt. Mangelnde Zuneigung und Gleichgültigkeit können langfristig in die Sucht führen. Aber auch Übervorsichtigkeit vonseiten der Eltern sowie die fehlende Gelegenheit, auch mal etwas Neues auszuprobieren sind problematisch.

 

Erste Anzeichen für Drogenmissbrauch?

 

Erhöhte Aufmerksamkeit ist geboten, wenn:

 

• die Leistungen in der Schule zunehmend schlechter werden

• sich der Freundeskreis vollkommen ändert

• das Zimmer immer abgeschlossen ist

• die Familie abgelehnt wird, das Kind den Eltern gegenüber vollkommen desinteressiert oder sogar aggressiv ist

 

Anzeichen für Abhängigkeit können sein:

 

• Wesens- und Stimmungsschwankungen

• veränderter Tagesablauf

• großer Geldbedarf

• den Situationen unangemessene Reaktionen

• Konzentrationsstörungen

• Schuldzuweisungen an Dritte

• zunehmende äußere Verwahrlosung

 

Was tun?

 

Eltern, die den Verdacht auf Drogenmissbrauch bei ihren Kindern haben, sollten Kontakt zu

Suchtberatungsstellen aufnehmen. Sie leisten Aufklärungsarbeit und Beratung für Angehörige und helfen Ärzte, Selbsthilfegruppen und Therapien zu vermitteln. Wenn Sie Drogen im Zimmer des Kindes finden, geraten Sie nicht gleich in Panik, sondern suchen Sie nach Absprache mit dem Partner das Gespräch. Fragen Sie nicht, ob das Kind die Drogen schon genommen hat, sondern wie die Wirkung war. Wenn schon Abhängigkeit vorliegt, hilft es nicht, sich selbst zu opfern. Wichtiger ist es, selbst psychisch stabil zu bleiben und professionelle Hilfe zu holen. Auf keinen Fall darf die Abhängigkeit materiell oder ideell unterstützt werden.

 

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