Alkopops – Der süße Einstieg

 

 

 

Alkopops – Der süße Einstieg Was kommt raus, wenn man Alkohol mit Lutschern kreuzt? Richtig: die sogenannten Alkopops (das –Pop kommt vom englischen Wort für Lutscher, Lollipop). Die Mixgetränke aus Limo und Alkohol fehlen heute auf fast keiner Party. Sie schmecken süß und sehen cool aus – aber ganz ungefährlich sind die bunten Flaschen nicht.

Mit dem Begriff „Alkopops“ bezeichnet man süße, bunte Mischgetränke mit Sekt, Bier, Wein und – seit neuestem – Hochprozentigem. Bereits 3,6 Prozent der Elfjährigen geben an, Alkopops regelmäßig zu trinken. Wenn ein 15-jähriger drei Alkopops trinkt, hat er bereits sechs Schnäpse, das entspricht einem knappen Promille, im Blut. Erwachsene kennen diese Produkte meist gar nicht.

Alkopops oder Premixes sind seit einigen Jahren auf dem Markt. Sie richten sich gezielt an Käufer, die eigentlich keinen Alkohol mögen. Durch den Zusatz von Zucker schmeckt man bei Alkopops den bitteren Geschmack von Alkohol nicht. Er wird „maskiert“. Tatsächlich enthält jedes Getränk so viel Alkohol wie  ein doppelter Whiskey, Wodka oder Rum. Der Alkoholgehalt liegt größtenteils bei fünf Prozent und entspricht damit dem von Bier.

Damit dürfen diese Getränke nach dem Jugendschutzgesetz erst an Erwachsene verkauft werden.

Dessen ungeachtet umwerben die Hersteller der Alkopops gezielt junge Menschen.

"Die Getränke sind eindeutig unter diesem Marketinggesichtspunkt entstanden", sagt Michael Soyka, Psychiater und Suchtexperte an der Universität München.

Auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS) kritisiert, dass Werbung und Sponsoring oft direkt auf die Partyszene Minderjähriger ausgerichtet seien. Sogar das Design der Flaschen orientiere sich an den Trendvorstellungen der Jugendszene.

Die meisten unterschätzen die Wirkung von Rigo, Breezer oder Smirnoff Ice. Man merkt halt nicht, wie viel Alkohol man sich schon genehmigt hat – „das Zeug trinkt sich wie Apfelsaft“, beschreibt ein Jugendlicher diesen Effekt. Damit ist die natürliche geschmackliche Aversion etwa gegenüber bitterem Bier oder scharfem Schnaps überwunden. Ist das mit süßen Verführern leicht gelungen, kommt die "physiologische Wirkung des Alkohols auf das sogenannte neuronale Belohnungssystem zum Tragen". Diese Erfahrung wird tief im Gedächtnis verankert.

Genau das macht die Alkopops aber zur idealen Einstiegsdroge. Das bedeutet: Wenn man diese regelmäßig trinkt, besteht die Gefahr, abhängig zu werden.

 


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