Suchtprobleme bei älteren Menschen

 

 

 

Suchtprobleme bei älteren Menschen
Darüber spricht man nicht … – Warum eigentlich nicht?

Suchtkrankheit im Alter ist immer noch ein Tabuthema. Darüber spricht man nicht …!

Grund hierfür sind häufig Vorurteile:


    Ältere Menschen sind unfähig, sich noch zu verändern.
    Ältere Menschen haben kaum noch Lebensperspektiven.
    Ältere Menschen sind nicht (mehr) „ therapiefähig“ oder therapeutisch erreichbar.
    Warum ältere Menschen noch mit kritischer Auseinandersetzung wegen
    ihrer Suchtprobleme belasten?

Als Konsequenz aus solchen Vorurteilen, die nachweislich unzutreffend sind, ergibt sich allzu oft, dass im Alter auftretende Suchtprobleme bagatellisiert, verharmlost, ignoriert, verschwiegen oder schlichtweg nicht erkannt werden.

„Schweigen jedoch macht krank …“

Ein Verständnis für alterstypische Belastungen wie soziale Isolation, Vereinsamung oder Desorientierung darf nicht zu Wegsehen und Verschweigen führen, da dies die Erkrankung erheblich verlängert. Erst die Auseinandersetzung mit der Krankheit und den alterstypischen Belastungen ermöglicht dem Betroffenen eine rasche Hilfe und die Möglichkeit, den Lebensabend in Würde zu verbringen.

Schweigen macht krank

Die Suchtkrankheit betrifft in zunehmendem Maße auch ältere Menschen. Allerdings fallen bei älteren Menschen der Suchtmittelkonsum und dessen Folgen häufig weniger auf als bei jüngeren. Dies hängt zum einen mit der geringeren Konsummenge (bei verminderter Alkoholtoleranz) sowie mit der übermäßig hohen Verordnung sucht bildender Medikamente für ältere Menschen zusammen; zum anderen entfällt bei älteren Menschen die „soziale Kontrolle“ am Arbeitsplatz oder in der Familie.

Betroffene, Angehörige oder auch Helfer schreiben auftretende Krankheitsanzeichen (z-B. Entzugssymptome) gerne den Begleiterscheinungen des Alters insgesamt zu, da die Symptome nicht eindeutig sucht spezifisch scheinen.

Schließlich erleben sich Angehörige und Betreuer oder Helfer in Einrichtungen für ältere Menschen (z. B. Ambulante Pflegedienste, Altenhilfeeinrichtungen) oft hilflos und ohnmächtig, weil ihnen Fachwissen und Ansprechpartner fehlen.

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